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Anpassung der Sozialsysteme an den neuen Arbeitsmarkt


Die Internetwirtschaft hat neue Formen der Beschäftigung hervorgebracht, die nicht mehr in das klassische Bild des Arbeitnehmers passen. Statt 35-40 Stunden-Wochen mit geregelten Arbeitszeiten und Gehaltsregelungen gibt es immer mehr Minijobber, Freelancer und sogenannte "Jobnomaden".

Unser Sozialsystem mit seiner Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung ist nicht auf ein solches Berufsleben ausgelegt, ganz zu schweigen vom Steuersystem und der Überbrückung zwischendurch auftretender Bedürftigkeit. Die Enquete möge daher empfehlen, in Überlegungen zum Umbau oder Änderungen des Sozialsystems die Betrachtungsweise der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes stärker einfließen zu lassen.

Weitergehende Informationen zu diesem Thema finden sich unter http://www.arbeitssammler.de


Diskussionen

  • pploeger ist dafür
    +3

    Ich denke, es wäre richtig, auf zwei Gleisen zu fahren: Auf der einen Seite sollten wir das jetzt politisch angehen, was relativ bald verändert werden kann. Dazu zählt, wie Fizz vorschlägt, eine Flexibilisierung der sozialen Sicherung und der Steuer, soll heißen: ihre Anpassung an die reale Arbeit derer, deren Beschäftigungsformen uns heute schon ein Bild der Arbeit der Zukunft zeigen. Das hieße vor allem, Hürden für „bunte“ Erwerbsmodelle zu beseitigen, vor allem für kleine Selbstständige oder Multijobber. Auf der anderen Seite müssen wir langfristig fahren – das zweite Gleis. Und das bedeutet für mich: Wir sollten überlegen (jetzt wo wir ohnehin schon über neue Arten zu arbeiten nachdenken bzw. diese längst leben), wie wir eigentlich arbeiten wollen. Wo liegen unsere Bedürfnisse, wenn wir über Arbeit reden? Dabei wird herauskommen, dass der eine mehr Sicherheit (im Sinne der alten Sozialsysteme) braucht, die andere lieber freier und risikoreicher arbeiten möchte. Für beide muss Platz sein und Möglichkeiten, ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Einige (die „Digitalen Bohemiens“, die optimistischeren Arbeitssammler) preschen vor nehmen sich ihre Chancen dazu, wo sie sie jetzt bereits finden. Andere (die vorsichtigeren Arbeitssammler) hadern mit den Risiken. Die meisten liegen mit ihrer Haltung wohl irgendwo dazwischen. Alle sollten respektiert werden. Keine Partei wird die Arbeit als ganze innerhalb einer Legislaturperiode neu erfinden. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass niemand in der Zwischenzeit wegen seiner Arbeit dauernd Sorgen haben muss. Peter Plöger

  • GeoRon82 ist dagegen
    +2

    Ich denke eine solche Anpassung wäre das Eingeständnis, dass wir mit den ganzen Unarten des "flexibilisierten" Arbeitsmarktes langfristig leben müssen, das halte ich für inakzeptabel. Die harte Ausbeutung vor allem im Bereiche niederer Dienstleistungen/Handwerk aber auch in anderen Branchen lassen sich nur durch ein Bürgergeldmodel lösen, dann muss die Wirtschaft in Ermangellung de gegenwärtigen sozialen Sachzwangs eine angemessene Preispolitik fahren.

    • Ich habe in der Formulierung bewußt auf einen Lösungsansatz verzichtet und weise lediglich darauf hin, das die Enquete (die dieser Themenbereich ja nur am Rande streift) als Handlungsempfehlung formulieren mag, das künftige Gesetzgebung im Arbeits- und Sozialbereich sich stärker mit der Flexibilisierung als Tatsache der Arbeitswelt auseinandersetzen mag. Desweiteren geht es bei der Internet-Enquete nunmal um IT-Jobs die eben ganz andere Anforderungen / Probleme hat.

  • Niklas ist dafür
    +2

    Wichtiges Thema. Vielleicht ließe es sich noch ein bisschen mehr auf die Internet-Enquete zuspitzen? Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass es zu den Arbeitsverhältnissen der Internet-Freelancer schon statistische Daten gibt, die sich in den Kommentaren sammeln ließen (ohne das Buch hinter dem Link gelesen zu haben).

    Edit: Ich nehme Wetten an, wann die erste BGE-Forderung in diesem Vorschlag auftaucht ;)

    • Das mit dem BGE habe ich absichtlich nicht reingepackt, bin allerdings BGEler ;-)

      Zum zuspitzen: Ja. Ich habe den Autor des Buches Kontaktiert, habe schon 2 Vorträge von ihm gelauscht und lange mit ihm diskutiert darüber. Hoffe auf entsprechende Mit- oder Zuarbeit.

      • Freut mich zu hören, ich bin gespannt.

  • Ich meine wir köinnen nicht unser ganzes Sozialsystem auf einen Schlag umkrempeln, das würde alle arbeitenden Menschen sehr stark belasten und verunsichern!!! Ein schrittweises Vorgehen wäre hier eventuell angebracht?

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