1 | „Gute Arbeit“ ist eine Zielformel, die in ihrer doppelten |
2 | Bedeutung sowohl aus der Sicht von Unternehmen wie auch aus |
3 | der Perspektive von Arbeit- und Auftragnehmern |
4 | Leitbildcharakter hat: Erstere sind auf gute, effizient |
5 | hergestellte Arbeitsergebnisse angewiesen, um ihre Produkte |
6 | und Dienstleistungen wirtschaftlich erfolgreich vermarkten |
7 | zu können. Dazu bedarf es motivierter und adäquat |
8 | qualifizierter Beschäftigter, die ihrerseits ein |
9 | ausgeprägtes Eigeninteresse an guter Arbeit im Sinne einer |
10 | als positiv empfundenen Arbeitsqualität haben. Den |
11 | Ergebnissen einer Repräsentativerhebung zufolge, welche im |
12 | Rahmen der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ [FN: Siehe |
13 | auch unter : http://www.inqa.de/ ] durchgeführt wurde, |
14 | bedeutet gute Arbeit für Erwerbstätige vor allem, „ein |
15 | festes, verlässliches Einkommen zu erhalten, unbefristet |
16 | beschäftigt zu sein, die fachlichen und kreativen |
17 | Fähigkeiten in die Arbeit einbringen und entwickeln zu |
18 | können, Anerkennung zu erhalten und soziale Beziehungen zu |
19 | entwickeln. Positiv wird Arbeit bewertet, wenn ausreichend |
20 | Ressourcen vorhanden sind, z.B. Entwicklungs-, |
21 | Qualifizierungs- und Einflussmöglichkeiten und gutes |
22 | soziales Klima zu den Vorgesetzten und Kolleg/-innen. Eine |
23 | weitere wichtige Bedingung ist, dass das Anforderungsniveau |
24 | nicht zu stark als belastend empfunden wird.“ [FN: Tatjana |
25 | Fuchs: Was ist gute Arbeit? Anforderungen aus der Sicht von |
26 | Erwerbstätigen. INQA-Bericht Nr. 19, |
27 | Dortmund/Berlin/Dresden 2006, S. 8] |
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30 | Stehen diese allgemeinen Elemente einer als positiv |
31 | wahrgenommenen Arbeit fraglos auch für die Ansprüche einer |
32 | großen Mehrheit der „im Netz“ Beschäftigten, so lassen sich |
33 | angesichts der spezifischen Potenziale und Problemzonen |
34 | vernetzten Arbeitens darüber hinaus noch weitere |
35 | Qualitätsmerkmale für gute digitale Arbeit beschreiben. |
36 | Solche ist nach Auffassung der Enquete-Kommission |
37 | insbesondere charakterisiert durch |
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39 | * eine Nutzung der Gestaltungsspielräume, die sich aufgrund |
40 | der räumlichen und zeitlichen Disponibilität von vernetzter |
41 | Arbeit eröffnen, zugunsten einer erweiterten Autonomie von |
42 | Erwerbstätigen bei der Wahl von Arbeitsort und Arbeitszeit |
43 | und einer verbesserten Work-Life-Balance; |
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45 | * eine Minimierung von Belastungen und Beanspruchungen, wie |
46 | sie aus der vielfach entgrenzenden Wirkung digitaler |
47 | Vernetzung entstehen – etwa einer permanenten |
48 | Erreichbarkeit –, mit dem Ziel der langfristigen Erhaltung |
49 | des Arbeitsvermögens und der physischen und psychischen |
50 | Gesundheit der Erwerbstätigen; |
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52 | * die Verfügung über die für vernetztes Arbeiten |
53 | erforderlichen Kompetenzen und Qualifikationen und die |
54 | Chance, diese stets auf der jeweils aktuellen Höhe der |
55 | Entwicklung halten zu können; |
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57 | * den Schutz der Daten und die Gewährleistung der |
58 | Persönlichkeitsrechte der Erwerbstätigen; |
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60 | * individuelle und kollektive Zugangs-, Kommunikations- und |
61 | Teilhaberechte im Netz – zumal dort, wo sich Arbeit aus der |
62 | Sphäre des klassischen Betriebes in den virtuellen Raum des |
63 | Internet verlagert hat; |
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65 | * wirksame Mechanismen der sozialen Absicherung |
66 | (insbesondere Kranken- und Rentenversicherung) auch für |
67 | Selbstständige und Freiberufler. |
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69 | Diese Leitlinien für gute digitale Arbeit orientieren sich |
70 | an der übergeordneten Zielsetzung, die Chancen, die das |
71 | Internet für eine bessere Arbeitswelt bietet, in |
72 | größtmöglichem Umfang auszuschöpfen. Sie sollten in dieser |
73 | Hinsicht als Orientierungsmarken für Gestaltungs- und |
74 | Regulierungsinitiativen der Tarifvertrags- und |
75 | Betriebsparteien wie auch politischer Instanzen dienen. |
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3.6 Leitlinien für eine gute digitale Arbeit (Originalversion)
von EnqueteBuero, angelegtDiese Version hat keinen Text. -
3.6 Leitlinien für eine gute digitale Arbeit (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt -
3.6 Leitlinien für eine gute digitale Arbeit (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt1 „Gute Arbeit“ ist eine Zielformel, die in ihrer doppelten 2 Bedeutung sowohl aus der Sicht von Unternehmen wie auch aus 3 der Perspektive von Arbeit- und Auftragnehmern 4 Leitbildcharakter hat: Erstere sind auf gute, effizient 5 hergestellte Arbeitsergebnisse angewiesen, um ihre Produkte 6 und Dienstleistungen wirtschaftlich erfolgreich vermarkten 7 zu können. Dazu bedarf es motivierter und adäquat 8 qualifizierter Beschäftigter, die ihrerseits ein 9 ausgeprägtes Eigeninteresse an guter Arbeit im Sinne einer 10 als positiv empfundenen Arbeitsqualität haben. Den 11 Ergebnissen einer Repräsentativerhebung zufolge, welche im 12 Rahmen der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ [FN: Siehe 13 auch unter : http://www.inqa.de/ ] durchgeführt wurde, 14 bedeutet gute Arbeit für Erwerbstätige vor allem, „ein 15 festes, verlässliches Einkommen zu erhalten, unbefristet 16 beschäftigt zu sein, die fachlichen und kreativen 17 Fähigkeiten in die Arbeit einbringen und entwickeln zu 18 können, Anerkennung zu erhalten und soziale Beziehungen zu 19 entwickeln. Positiv wird Arbeit bewertet, wenn ausreichend 20 Ressourcen vorhanden sind, z.B. Entwicklungs-, 21 Qualifizierungs- und Einflussmöglichkeiten und gutes 22 soziales Klima zu den Vorgesetzten und Kolleg/-innen. Eine 23 weitere wichtige Bedingung ist, dass das Anforderungsniveau 24 nicht zu stark als belastend empfunden wird.“ [FN: Tatjana 25 Fuchs: Was ist gute Arbeit? Anforderungen aus der Sicht von 26 Erwerbstätigen. INQA-Bericht Nr. 19, 27 Dortmund/Berlin/Dresden 2006, S. 8] 28 29 30 Stehen diese allgemeinen Elemente einer als positiv 31 wahrgenommenen Arbeit fraglos auch für die Ansprüche einer 32 großen Mehrheit der „im Netz“ Beschäftigten, so lassen sich 33 angesichts der spezifischen Potenziale und Problemzonen 34 vernetzten Arbeitens darüber hinaus noch weitere 35 Qualitätsmerkmale für gute digitale Arbeit beschreiben. 36 Solche ist nach Auffassung der Enquete-Kommission 37 insbesondere charakterisiert durch 38 39 * eine Nutzung der Gestaltungsspielräume, die sich 40 aufgrund der räumlichen und zeitlichen Disponibilität von 41 vernetzter Arbeit eröffnen, zugunsten einer erweiterten 42 Autonomie von Erwerbstätigen bei der Wahl von Arbeitsort 43 und Arbeitszeit und einer verbesserten Work-Life-Balance; 44 45 * eine Minimierung von Belastungen und Beanspruchungen, wie 46 sie aus der vielfach entgrenzenden Wirkung digitaler 47 Vernetzung entstehen – etwa einer permanenten 48 Erreichbarkeit –, mit dem Ziel der langfristigen Erhaltung 49 des Arbeitsvermögens und der physischen und psychischen 50 Gesundheit der Erwerbstätigen; 51 52 * die Verfügung über die für vernetztes Arbeiten 53 erforderlichen Kompetenzen und Qualifikationen und die 54 Chance, diese stets auf der jeweils aktuellen Höhe der 55 Entwicklung halten zu können; 56 57 * den Schutz der Daten und die Gewährleistung der 58 Persönlichkeitsrechte der Erwerbstätigen; 59 60 * individuelle und kollektive Zugangs-, Kommunikations- und 61 Teilhaberechte im Netz – zumal dort, wo sich Arbeit aus der 62 Sphäre des klassischen Betriebes in den virtuellen Raum des 63 Internet verlagert hat; 64 65 * wirksame Mechanismen der sozialen Absicherung 66 (insbesondere Kranken- und Rentenversicherung) auch für 67 Selbstständige und Freiberufler. 68 69 Diese Leitlinien für gute digitale Arbeit orientieren sich 70 an der übergeordneten Zielsetzung, die Chancen, die das 71 Internet für eine bessere Arbeitswelt bietet, in 72 größtmöglichem Umfang auszuschöpfen. Sie sollten in dieser 73 Hinsicht als Orientierungsmarken für Gestaltungs- und 74 Regulierungsinitiativen der Tarifvertrags- und 75 Betriebsparteien wie auch politischer Instanzen dienen. 76 77